Von A nach Besser: Trends, die den Verkehr nachhaltiger machen

LKW

Die Logistikbranche steht an einem Wendepunkt. Noch rollen vor allem Diesel-Lkw über Europas Straßen, doch der Umbruch ist spürbar. Alternative Antriebe wie Strom und Wasserstoff rücken in den Fokus. Amanda Rasch, Managing Director Benelux bei DKV Mobility, zeigt, welche Herausforderungen und Chancen mit dem Umstieg verbunden sind – und warum es sich lohnt, schon heute erste Schritte in Richtung nachhaltiger Mobilität zu gehen.

Neue Antriebe verändern die Logistikkette

Der Umstieg auf alternative Antriebe wie Strom oder Wasserstoff ist keine Zukunftsmusik mehr – er wird langfristig zum neuen Standard. Doch diese Transformation erfolgt nicht über Nacht. Sie erfordert eine grundlegende Neuausrichtung der gesamten Logistikkette.

Elektro-Lkw bringen neue Herausforderungen mit sich: Ladezeiten müssen in die Tourenplanung integriert, Standorte für Ladestationen strategisch gewählt und das Stromnetz intelligent entlastet werden. Daraus ergibt sich ein neues Rollenverständnis für das Flottenmanagement: Sie sorgen nicht nur für funktionierende Routen und Fahrzeuge, sondern auch dafür, dass zu jeder Zeit ausreichend Energie zur Verfügung steht – insbesondere zu Spitzenlastzeiten.

Welcher Antrieb passt zu welchem Einsatz?

Elektro-Lkw bieten besonders in urbanen Gebieten klare Vorteile: Sie sind leise, lokal emissionsfrei und ideal für Umweltzonen. Mit Reichweiten von 300 bis 500 Kilometern eignen sie sich auch für regionale Transporte.

Doch auch für längere Strecken gewinnen Elektrofahrzeuge an Bedeutung – dank leistungsfähigerer Batterien und einem stetig wachsenden Ladenetz. Parallel dazu rückt Wasserstoff als Alternative ins Rampenlicht: Zwar ist die Tankstelleninfrastruktur noch ausbaufähig, aber Wasserstoff bietet hohe Reichweiten und schnelle Betankung – ideal für den Fernverkehr. Auch Biokraftstoffe und LNG können helfen, CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Die passende Lösung hängt letztlich vom Einsatzprofil ab: Je nach Route, Energieverfügbarkeit und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann der optimale Antrieb elektrisch, wasserstoffbasiert, biogen – oder ein Mix daraus – sein.

Schritt für Schritt zur nachhaltigen Logistik

Damit der Wandel gelingt, braucht es Bereitschaft und Kooperation entlang der gesamten Lieferkette. Auch die Regierungen können dabei eine Rolle spielen, indem sie zum Beispiel Subventionen oder Steuererleichterungen für Unternehmen anbieten, die gemeinsam in nachhaltigere Verkehrslösungen investieren.

Wichtig ist: Jeder Schritt zählt. Es muss nicht sofort die gesamte Flotte umgestellt werden. Bereits kleine Maßnahmen können viel bewirken – etwa der Einstieg in alternative Kraftstoffe, erste Ladepunkte auf dem Betriebshof oder der Dialog mit Partnern. Wer frühzeitig startet, verschafft sich nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile – vor allem im Hinblick auf künftige Regulierungen und die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen von Kunden.