Vier Fakten und Mythen über das Fahren mit E-Autos

Immer mehr Menschen fahren elektrisch – auch in den Niederlanden steigt diese Zahl rasant an. Im letzten Jahr waren 26 Prozent der von Privatpersonen gekauften Neuwagen voll elektrisch (zum Vergleich: 2021 waren es 11 Prozent). Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Trotz des wachsenden Interesses an Elektrotransport gibt es noch viele Fragen zur Nutzung und zum Verbrauch. Daher teilt Bas Bullens, E-Mobilitätsexperte bei DKV Mobility, vier Fakten und Mythen über das Fahren mit E-Autos.
1. "Zu Hause aufladen ist immer günstiger"
Mythos - das Laden an öffentlichen Ladestationen ist heute oft viel billiger als das Laden zu Hause. Früher war das Laden zu Hause tatsächlich günstiger, weil man nur den Tarif seines Stromvertrags bezahlt hat. Seit der Einführung von höheren Strompreisen und variablen Verträgen ist das nicht mehr der Fall. Man könnte meinen, dass die Obergrenze des Stromtarifs das Laden zu Hause günstiger macht, aber das ist ein Irrglaube. Die Obergrenze bedeutet, dass man bis zu 2.900 kWh weniger für Strom bezahlt, aber mit einem Elektroauto wird diese Grenze schnell überschritten. Aus diesem Grund entscheidet sich ein Viertel der niederländischen E-Autofahrer:innen mit einem teureren Stromvertrag auch dafür, ihr Auto an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen. Es geht darum, das richtige Gleichgewicht zwischen Komfort (Laden zu Hause) und Kosten (Laden auf der Straße) zu finden.
2. “Schnelles Laden zerstört die Batterie”
Fakt - Auf lange Sicht ist es sinnvoll, nicht zu oft an Schnellladestationen zu laden. Es ist zwar praktisch, wenn es mal schnell gehen muss, aber für die Lebensdauer der Batterie ist Schnellladen auf Dauer nicht vorteilhaft. Die Batterie geht zwar nicht sofort kaputt, aber sie nutzt sich schneller ab als beim normalen Laden. Das liegt daran, dass sich die Temperatur erhöht, weil die Batterie unter Hochspannung geladen wird. Studien zeigen, dass E-Autos, die nur zu Hause aufgeladen werden, nach vier Jahren etwa zehn Prozent besser abschneiden als Batterien, die hauptsächlich an einem Schnellladegerät aufgeladen werden. Daher sollte einem bewusst sein, dass schnelles Laden über einen längeren Zeitraum die Lebensdauer der Batterie verkürzen kann. Das bedeutet nicht, dass man sein Auto nie an ein Schnellladegerät anschließen sollte, aber es wird empfohlen, es abwechselnd mit dem normalen Laden zu verwenden.
Bas Bullens, E-Mobilitätsexperte bei DKV Mobility
3. "Mein Elektroauto ist eine Haushaltsbatterie"
Fakt - Wenn Ihr Elektroauto mit Vehicle-To-Home (V2H) ausgestattet ist, können Sie es als Haushaltsbatterie nutzen. V2H bedeutet, dass Sie Ihr Auto in zwei Richtungen" aufladen und den gespeicherten Strom in Ihr Haus zurückliefern können. Idealerweise, wenn Haushalte und Unternehmen viel Energie verbrauchen (zwischen 7 und 23 Uhr). Zwischen den anderen Uhrzeiten lohnt es sich, das Elektroauto zu einem niedrigeren Tarif aufzuladen. Immer mehr Autohersteller (wie Renault und Volkswagen) bauen in ihre E-Fahrzeuge die Möglichkeit ein, auf zwei Arten zu laden.
4. "E-Fahrzeuge fangen häufiger Feuer als Autos mit Verbrennungsmotor"
Mythos - man sieht brennende Elektroautos vielleicht häufiger in den Nachrichten, aber das bedeutet nicht, dass sie häufiger sind als andere Autobrände. Elektroautos sind relativ neu und werden daher in den Medien unter die Lupe genommen, dabei ist die Brandgefahr eines Verbrennungsmotors viel größer. Außerdem wird bei einem Zusammenstoß mit einem Elektroauto die Front des Fahrzeugs oft zusammengedrückt, da es vorne keinen Motor gibt. Da es keinen Zusammenstoß mit dem Motor gibt, ist auch das Risiko einer Explosion geringer. Bei einem Benzinauto kollidiert man sozusagen mit dem Motor, die Auswirkungen sind also viel größer - elektrisches Fahren ist also (brand-)sicherer.
Trotz der zunehmenden Zahl von E-Fahrzeugen gibt es immer noch viele Vorurteile. Daher ist es wichtig, sich über sie zu informieren, um sie optimal nutzen zu können.