Der eTruck kommt: So gelingt die Umstellung

eTruck neben einer Ladesäule

Der batterieelektrische LKW (eTruck) gewinnt zunehmend an Fahrt, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr. Was anfangs skeptisch beäugt wurde, etabliert sich nun immer mehr als ernsthafte Alternative zum Diesel-LKW. Immer leistungsstärkere Batterien sind verfügbar, und Hersteller bieten mittlerweile eine breite Palette an leichten und schweren eTrucks an. Zulassungszahlen aus Europa bestätigen: die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs wird immer alltagstauglicher. Spediteure und Logistikunternehmen haben erkannt, dass die Dekarbonisierung ihrer Flotten – wie von der EU gefordert – nur mit elektrischen Fahrzeugen realisierbar ist. Hinzu kommt, dass immer mehr Kunden emissionsfreie Transportlösungen verlangen, um ihre eigene Klimabilanz zu verbessern.

Größere Umstrukturierung ist erforderlich

Eigentlich spricht aus Sicht der Fuhrparkmanager also alles für eine schnelle Umstellung auf Elektromobilität. Doch ein Hindernis bleibt: die Reichweite. Während ein Diesel-LKW problemlos bis zu 5.000 Kilometer ohne Auftanken fahren kann, muss ein eTruck nach spätestens 500 Kilometern an die Ladesäule. „Das Betreiben einer eTruck-Flotte erfordert durchaus eine größere Umstrukturierung“, bestätigt Nina Schäperklaus, Produktmanagerin DC Ladelösungen bei DKV Mobility. „Aber mit einem erfahrenen Partner an der Seite können auch kleine und mittlere Unternehmen die Umstellung meistern und von den Vorteilen profitieren.“

Eine gut geplante Ladeinfrastruktur am eigenen Standort ist dabei unerlässlich. Für Lieferwagen und leichtere LKW im Nah- und Regionalverkehr reicht es oft aus, die Batterien über Nacht zu laden. „Auch schwere LKW im Fernverkehr verlassen das Depot idealerweise voll aufgeladen“, ergänzt Schäperklaus. „Denn der eigene Strom ist meist günstiger als der von externen Anbietern.“

Die eigene Ladeinfrastruktur rentabel betreiben

Richtig dimensioniert und intelligent betrieben, kann eine eigene Ladeinfrastruktur zusätzliche Vorteile bieten. „Es kann sich rentieren, auch Gäste und Lieferanten auf dem eigenen Gelände laden zu lassen“, so Schäperklaus. Für unterschiedliche Nutzergruppen lassen sich dabei sogar verschiedene Preise festlegen.

Ein Problem kann heute noch die begrenzte Strommenge sein, die vom Netzbetreiber oft nur zur Verfügung gestellt wird. Doch auch hier gibt es Lösungen. „Selbst wenn nur 200 kW verfügbar sind, macht es Sinn, eine 200 kW-Schnellladestation sowie drei Stationen mit 22 kW zu installieren. Wenn ein LKW dringend aufgeladen werden muss, priorisiere ich die Schnellladestation und drossle die kleineren Ladestationen – Besucher laden dann eben langsamer“, erklärt Schäperklaus.

Ladestrategien für die lange Fahrt

Der Weg zu einer rentablen Ladeinfrastruktur muss sorgfältig geplant werden. Erfahrene Dienstleister wie DKV Mobility unterstützen bei der Planung und Umsetzung der Ladeinfrastruktur. Im Fernverkehr kommt noch etwas hinzu: Eine clevere Ladestrategie ist hier entscheidend, da die Planung mit eTrucks naturgemäß komplexer ist als bei Diesel-LKW. „Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist heute weitgehend vorhanden, jedoch noch nicht vollständig auf die speziellen Anforderungen von LKW ausgelegt“, betont Schäperklaus. „Mit dem richtigen Know-how und den passenden Tools lassen sich auch lange Strecken zuverlässig planen.“ Die DKV Mobility App zeigt verfügbare Ladepunkte aus dem DKV Mobility Netz an. So können aus über 827.000 Ladepunkten europaweit gezielt die Stationen ausgewählt werden, die für eTrucks geeignet sind und angesteuert werden können.“

eTruck setzt sich durch

Aktuell gibt es bereits viele umsetzbare Lösungen, und eTrucks haben das Potenzial, eine echte Alternative zum Diesel zu werden. Allerdings erfordert die Planung und Implementierung im Fuhrpark nach wie vor einen durchdachten Ansatz. Der Markt entwickelt sich ständig weiter, und Ziel ist es, das Laden in Zukunft so unkompliziert zu machen wie das heutige Tanken.

Es gibt also viele Gründe, jetzt auf Elektromobilität zu setzen und für die Umstellung erfahrene Partner an Bord zu holen. „Der elektrische LKW ist da und wird sich schneller durchsetzen als der batterieelektrische PKW. Mit der richtigen Strategie und den passenden Partnern können Unternehmen diese Herausforderungen meistern und die Vorteile der Elektromobilität voll ausschöpfen“, ist sich Schäperklaus sicher.