DC-Laden: Der Turbo für die Elektromobilität – Warum Unternehmen jetzt handeln sollten

DC-Charging

Die Elektromobilität boomt - nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen. Doch mit ihr wachsen auch die Anforderungen an eine erfolgreiche Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Fuhrparks. Entscheidend ist ein Gesamtkonzept, das verschiedene Faktoren berücksichtigt: von der richtigen Fahrzeugauswahl bis zur passenden Ladeinfrastruktur. Besonders im gewerblichen Bereich spielen Effizienz und Zuverlässigkeit eine zentrale Rolle, denn Fahrzeuge müssen schnell wieder einsatzbereit sein.

Das DC-Laden (auch bekannt als Schnellladen) bietet hierfür eine leistungsstarke Alternative: Innerhalb kurzer Zeit kann eine große Menge Strom geladen werden, sodass Elektrofahrzeuge zügig wieder genutzt werden können. Aber was genau steckt dahinter? Welche Vorteile bietet das DC-Laden – und wie gelingt die erfolgreiche Umstellung auf eine elektrifizierte Flotte?

Schneller, effizienter, zukunftssicher – so revolutioniert DC-Laden die Elektromobilität

Ein entscheidender Faktor für die Praxistauglichkeit von Elektroflotten ist die Ladezeit. Beim Laden eines Elektrofahrzeugs wird zwischen Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) unterschieden. Während beim AC-Laden der Strom erst im Fahrzeug umgewandelt wird, erfolgt beim DC-Laden die direkte Übertragung des Stroms von der Ladestation zur Fahrzeugbatterie. Die dadurch entstehenden hohen Ladeleistungen führen zu schnelleren Ladezeiten und sind somit unverzichtbar für gewerbliche Flotten und Nutzfahrzeuge.

Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Fuhrparks wächst auch der Bedarf einer durchdachten Ladeinfrastruktur. Unternehmen, die ihre Fuhrparks elektrifizieren, müssen langfristig planen und Faktoren wie Netzkapazität, Lastmanagement und Abrechnungssysteme berücksichtigen.

DC-Ladeinfrastruktur in der Praxis: Das Unternehmen Koopmann setzt auf DKV Mobility

Ein erfolgreiches Beispiel für die Implementierung einer leistungsfähigen DC-Ladeinfrastruktur liefert das familiengeführte Unternehmen Koopmann. Der Spezialist für Energietechnik betreut 15 Niederlassungen in Deutschland und hat knapp 500 Mitarbeiter. Mit Unterstützung von DKV Mobility hat Koopmann seine eigene DC-Ladeinfrastruktur aufgebaut und setzt dabei auf eine Kombination aus Photovoltaik, Lastmanagement und einer einheitlichen Abrechnungslösung. Im Interview gibt Tobias Kroner, Leiter E-Mobilität & Mitglied der Geschäftsleitung, spannende Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung von DC-Ladestationen.

Newsroom: Als Dienstleister für Erzeugungsanlagen, Speichersysteme und Ladeinfrastruktur setzen Sie in Ihrem Geschäft verstärkt auf Elektromobilität. Sie haben bereits an 10 Standorten Elektroladestationen, davon 4 mit zusätzlichen DC-Ladestationen. Wie sind Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer eigenen Ladeinfrastruktur vorgegangen?

Tobias Kroner: Ziel war es, eine zukunftsfähige, skalierbare Ladeinfrastruktur zu schaffen. Die Umsetzung war allerdings nicht ohne Herausforderungen: Tiefbauarbeiten und Anpassungen an die bestehende Energieversorgung erfordern eine präzise Koordination, um den Betriebsablauf nicht zu stören. Da wir bislang keinen hohen Energiebedarf hatten, musste die bestehende Trafostation erweitert und mit zusätzlicher Mess- und Regeltechnik ausgestattet werden. Besonders herausfordernd war die Verlegung der Kabel unter einer Straße, was umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderte.

Zusätzlich wollten wir mit einem Hersteller arbeiten, der von 11 kW AC bis 400 kW DC die gesamte Bandbreite der Ladetechnik abdeckt. Diese Möglichkeit hat uns u.a. ABB, ein Ladestationshersteller für Elektrofahrzeuge, geboten. Darüber hinaus haben wir ein dynamisches Lastmanagement integriert, das mit dem DKV Mobility Backend für die Abrechnung verknüpft ist.

Newsroom: Welche Faktoren waren bei der Auswahl der Partner entscheidend?

Tobias Kroner: Wir wollten von Anfang an auf gängige Standards setzen und keine proprietären Lösungen schaffen. Die Kombination eines dynamischen Last- und Energiemanagementsystems mit einem Verrechnungsbackend war nicht so einfach, wie wir es zunächst erwartet hatten. In den ersten Gesprächen mit DKV Mobility haben wir gemeinsam festgestellt, dass eine Kooperation für beide Seiten sinnvoll ist. Unser Ziel war es, die Systeme zu verstehen, die wir implementieren, und Prozesse gemeinsam mit unseren Partnern zu optimieren. So haben wir nicht nur die ideale Lösung für uns gefunden, sondern können diese auch unseren Kunden anbieten.

Koopmann Niederlassung

Koopmann Niederlassung

Newsroom: Ein wichtiger Punkt ist sicher auch die Abrechnung. Wie funktioniert das?

Tobias Kroner: Das stimmt, denn mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur ist es nicht getan. Eine der größten Herausforderungen war die lückenlose Kostenerfassung für unseren Fuhrpark. Wir wollten ein System, das alle Anwendungsfälle abdeckt – Laden zu Hause, am Arbeitsplatz und unterwegs. Die Abrechnung über ein zentrales System, egal wo geladen wird, erleichtert unseren Arbeitsalltag enorm. Für unsere Mitarbeiter ist es einfacher, wenn sie immer die gleiche Karte für die Abrechnung des Ladevorgangs nutzen können - egal ob am Standort oder unterwegs. Auch Kunden und Partner können unsere Ladestationen zu individuellen Konditionen nutzen. Das reduziert nicht nur Kosten und sorgt für Flexibilität, sondern steigert auch die Attraktivität für Kunden, Besucher und Lieferanten.

Die enge Zusammenarbeit mit DKV Mobility hilft uns dabei, neue Anforderungen schnell umzusetzen. Falls es technische Herausforderungen gibt, nimmt das DKV Mobility Team direkt Kontakt mit den Herstellern auf, um Lösungen zu finden. Das erleichtert die Implementierung enorm.

Good to know Infografik

Fazit: Warum sich eine DC-Ladeinfrastruktur für Unternehmen lohnt

Damit Elektromobilität zukunftsfähig bleibt, sind DC-Ladestationen unverzichtbar. Ohne eine flächendeckende und leistungsfähige Schnellladeinfrastruktur wäre die Nutzung von Elektrofahrzeugen für viele unpraktisch. Das Beispiel von Koopmann zeigt, dass Unternehmen mit der richtigen Ladeinfrastruktur, einem intelligenten Lastmanagement und einer unkomplizierten Abrechnungslösung die Umstellung auf Elektromobilität erfolgreich umsetzen, Energiekosten senken und betriebliche Abläufe optimieren können.

Daher gilt: Wer sein Unternehmen fit für die Elektromobilität machen will, sollte nicht nur in Ladeinfrastruktur investieren, sondern auf ein ganzheitliches Konzept setzen.